Chronische Schmerzen, eingeschränkte Beweglichkeit und häufig nur eingeschränkte Behandlungsoptionen – Patienten mit Arthrose müssen gerade im fortgeschrittenen Krankheitsstadium oft mit großen Einschränkungen in Ihrem Alltag leben.
Die Osteopathie stellt eine alternative Behandlungsoption dar, die eine klassische schulmedizinische Therapie ergänzen kann.
Was ist Arthrose?
Arthrose ist eine degenerative, das heißt fortschreitende, Erkrankung der Gelenke. Prinzipiell kann jedes Gelenk betroffen sein, häufig trifft es jedoch die Knie, die Finger oder die Hüfte.
Bei einer Arthrose wird das Knorpelgewebe, welches die Knochen im Gelenk schützt, mit der Zeit beschädigt. Im Extremfall kann der Knorpel soweit abgebaut werden, dass die Knochen direkt aneinander reiben, was nicht selten zu schmerzhaften entzündlichen Reaktionen und Gewebeveränderungen führt.
Eine Arthrose entsteht häufig durch einen Unfall oder über längere Zeit durch zu starke oder einseitige Belastung. Letzteres führt dabei nicht selten zu asymmetrischen Beschwerdebildern, bei denen nur eine Körperseite betroffen ist.
Wird eine Arthrose nicht behandelt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich die Beschwerden mit der Zeit verschlimmern. Im schlimmsten Fall kann die Mobilität der Betroffenen so stark eingeschränkt werden, dass die Lebensqualität deutlich sinkt und der Alltag nicht mehr ohne Hilfe bewältigt werden kann. Die fehlende Bewegung kann zusätzlich weitere Gesundheitsrisiken mit sich bringen.
Bei Gelenkschmerzen zunächst zum Arzt
Zunächst sollten Sie sich bewusst machen, dass eine Arthrose ab einem gewissen Stadium irreversibel ist. Ist das Knorpelgewebe bereits abgebaut, kann es vom Körper nicht wieder in der gleichen Form aufgebaut werden. Es ist daher sehr wichtig, dass sie sich bei Schmerzen frühzeitig an einen Behandler Ihres Vertrauens wenden.
Für eine Diagnose müssen Sie dabei zu einem Arzt, wenden Sie sich daher am besten zunächst an Ihren Hausarzt. Es gibt viele mögliche Ursachen für Schmerzen in Gelenken, die eine zielgerichtete Behandlung erfordern. Handelt es sich beispielsweise um eine bakterielle Entzündung, sieht eine zielführende Therapie sehr anders aus, als wenn zu starke Belastungen im Alltag zu einer Arthrose führen.
Das Ziel einer Arthrose-Behandlung ist es, den Fortschritt der Krankheit soweit es möglich ist aufzuhalten und Ihnen so viel Mobilität wie möglich wiederzugeben.
Wie kann die Osteopathie bei Arthrose eingesetzt werden?
Die Osteopathie hat das Ziel, die natürliche Balance Ihres Körpers wiederherzustellen. Sie kann verlorenes Knorpelgewebe nicht ersetzen.
Allerdings gibt es Hinweise darauf, dass eine osteopathische Behandlung als Ergänzung zu einer schulmedizinischen in frühen Krankheitsstadien durchaus positive Effekte haben kann. Zu diesem Schluss kommt auch eine Studie*, die vor allem einen schmerzreduzierenden Effekt der Osteopathie bei Arthrose – in diesem Fall bei Hüftarthrose – feststellte.
Die positive Wirkung der Osteopathie in frühen Krankheitsstadien kann dadurch erklärt werden, dass Fehlhaltungen bzw. Fehlstellungen, die möglicherweise die Ursache für eine Arthrose sind oder diese verschlimmern, vom Osteopathen ermittelt und zielgerichtet behandelt werden können.
In jedem Fall sollten Sie nicht zögern, sich bei Gelenkschmerzen und Arthrose an einen Behandler Ihres Vertrauens zu wenden. Sprechen Sie gerne mit Ihrem Arzt über die Möglichkeit einer ergänzenden osteopathischen Behandlung.
Selbstverständlich sind Sie auch immer in meiner Praxis herzlich willkommen. Gerne spreche ich mit Ihnen über Ihre Behandlungsmöglichkeiten.
*Thomas Vögele, “Osteopathic Treatment of Patients with Coxarthrosis: A Randomised Controlled Trial”, Osteopathic Research Web, accessed December 1, 2023, https://www.osteopathicresearch.com/s/orw/item/3142